Bauchaortenaneurysma – Ökonomische Aspekte
Bei der Improve-Studie handelt es sich um die bisher größte randomisierte Untersuchung zu der Frage endovaskuläres (EVAR) oder offenes Vorgehen (OAR) bei rupturiertem Bauchaortenaneurysma (rAAA). Mittlerweile wurden die 1-Jahresergebnisse veröffentlicht (Improve Trial Investigators 2015). Dabei wurden neben der Sterblichkeit die Zahl der Reinterventionen, Lebensqualität (EQ-5D), Kosten, QALYs (Qualitäts-adjustierte Lebensjahre) und Kosteneffektivität (als inkrementeller Netto-Benefit (INB)) berechnet. Nach 1 Jahr zeigten beide Vorgehensweisen keine signifikanten Unterschiede in der Sterblichkeit, bei ähnlichen Reinterventionsraten. Die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer war bei EVAR mit 17 Tagen signifikant kürzer als bei OAR (dort 26 Tage). Patienten, die den Eingriff überlebten, hatten nach 3 und 12 Monaten einen höheren Lebensqualitätsscore bei EVAR im Vergleich zu OAR. In der Tendenz waren bei endovaskulärer Strategie QALYs höher und Kosten geringer als bei OAR, was kombiniert einen INB von € 4356 ergab. Die Folgerung dieser Untersuchung ist, dass eine Strategie EVAR zuerst bei rAAA zwar keinen Überlebensvorteil bietet, aber eine schnellere Krankenhausentlassung ermöglicht – bei besserer Lebensqualität und Kosteneffektivität. Die Ergebnisse dieser Untersuchung finden sich in der folgenden Tabelle.
Literatur
Variable | EVAR (n=316) | OAR (n=297) |
---|---|---|
Tod nach 1 Jahr | 41,1% | 45,1% |
Tod wegen AAA | 33,9% | 39,3% |
AAA-bezogene Reinterventionen | 21,2% | 20,2% |
Nicht-AAA-bezogene Reinterventionen | 2,3% | 4,5% |
EQ-5D (Lebensqualitätsindex) nach 12 Monaten bei den Überlebenden | 0,77 | 0,71 |
QALYs bei allen randomisierten Patienten | 0,40 | 0,35 |
Gesamtkosten (Großbritannien, Pfund) | 16.394 | 18.723 |
Inkrementeller Netto-Benefit (Großbritannien, Pfund) | 3.877 |